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Strahlturbinen der Junkers Flugzeug -

 

und Motorenwerke A.G., Dessau

Unter bescheidenen Bedingungen begann 1936 unter Leitung von Prof. Wagner Projektierung und Entwicklung von Gasturbinen. Im Juli 1939 forderte das RLM die Entwicklung einer Strahlturbine von 600kp Schub und damit begann für die Junkerswerke der Einstieg in die Strahlturbinenentwicklung.

Durch umfangreiche Erfahrungen mit dem Bau von Abgasturboladern für die diversen Junkers-Kolbentriebwerke verzichtete der neue Leiter der Abteilung Dr. Franz auf jedes Entwicklungsrisiko und baute das Aggregat auf vorhandene und bewährte Bauteile der Industrie auf. Gleichzeitig wurde nur mit Grenztemperaturen gearbeitet, die mit den vorhandenen Werkstoffen beherrschbar waren. So konnte die Jumo 004 - Strahlturbine zwar nicht die relative Leistungsfähigkeit der BMW - Konkurrenzentwicklung erreichen, war dafür aber schneller in Einstatzreife und Serienbau.

 

Die Jumo 004 und ihre Baumuster

 

 

 

 

Wie schon oben erwähnt begannen die Enwicklungsarbeiten im Sommer 1939. Als Verdichter wurde eine 8stufige Axialkonstruktion der AVA-Göttingen vorgesehen, wie in ähnlicher Form für Junkers-Kolbenmotoren verwendet. Als Turbinenerad wurde eine einstufige Gleichdruckturbine der AEG-Turbinenfabrik gewählt. Mit 6 Einzelbrennkammern umging man das Risiko einer ringförmigen Brennkammer.

 

 

 

 

Jumo 004 A

 

Im Frühjahr 1940 wurden die Entwicklungsarbeiten an der ersten Version abgeschlossen. Erster Probelauf fand am 11.Oktober 1940 in Dessau statt. Am 6.August 1941 konnte erstmals der geforderte Standschub von 600kp erbracht werden. Im Dezember 1941 fand der erste 10-Stundenlauf statt und wenige Tage später wurden bei Überlast 1000kp Schub gefahren. Nun vergab das RLM einen Auftrag über 80 Stück Jumo 004 A. Die Flugerprobung begann am 15. März 1942 in einer umgebauten Me 210. Der erste Alleinstart mit zwei Jumo 004 A-Triebwerken in einer Me 262 erfolgte am 18. Juli 1942.

 

 

 

 

Jumo 004 B

 

War die Jumo 004 A noch als reines Versuchstriebwerk konzipiert, zu teuer und mit zahlreichen Warmstoffen aus Rohstoffen welche in Deutschland nicht mehr in ausreichendem Maße vorhanden waren, wurde die Jumo 004 B für den Serienbau umkonstruktioniert. Im Laufe der Erprobung wurden zahlreiche Dauerläufe von über 100 Stunden durchgeführt. Anfang 1944 ging die Jumo 004 B in Serie und wurde in nahezu 5000 Stück bis Kriegsende ausgeliefert. Die Überholungszeit lag bei 50 Stunden, für damalige Zeit ein großartiger Wert!

Die Produktion fand unter anderem im Nordwerk des unterirdischen Stollensystems im Kohnstein statt.

 

 

 

 

 

 

Wie auf den alten Bildern sehr schön zu sehen, die Montagestrecke der Kurbelgehäuse (links) und auf dem anderen Bild den Lagerplatz derselben.

 

 

 

 

Jumo 004 C

 

Projekt mit Nachbrenner. Es sollte ein Standschub von 1200kp erreicht werden. Es blieb jedoch beim Projekt.

 

 

 

 

Jumo 004 D

 

Durch eine optimierte Einlaufhaube bei gleichem Aufbau wie Jumo 004 B konnte der Standschub auf 930kp erhöht werden. Dieses Triebwerk lief neben der B-Version bei Kriegsende in Großserie.

 

 

 

 

Jumo 004 E

 

Optimierter Jumo 004 D mit zwei automatisch gesteuerten Einspritzdüsen je Brennkammer zur Verbesserung des Höhenverhaltens. Durch Erhöhung der Turbineneintrittstemperatur konnte der Standschub auf 1000kp gesteigert werden. Versuche liefen auch mit verkürzter Düse und nachgeschaltetem Brenner. Sie erreichten 1200kp Schub. Beide Versionen waren in 100-Stunden-Läufen erprobt und sollten 1945 in Serie gehen.

 

 

 

 

Jumo 004 H

 

Dieses Triebwerk befand sich bei Kriegsende in der Konstruktion. Es sollte eine Storchenschnabelverkleinerung des Projektes Jumo 012 mit 11stufigem Axialverdichter und 2stufiger Turbine haben. Der Standschub sollte 1800kp betragen.

 

 

 

 

Jumo 012

 

Axialturbine mit 11stufigem Lader und 2stufiger Turbine. Bei Kriegsende fertigkonstruiert und zahlreiche Einzelteile bereits gefertigt. Zu einem Zusammenbau kam es nicht mehr. Der erwartete Standschub betrug 2965kp.

 

 

 

 

Jumo 022

 

Im Entwurf fertige Ableitung der Jumo 012 als Propellerturbine. Es wurden fast alle Teile der  Jumo 012 übernommen und zusätzlich ein Getriebe und eine Luftschraube vorgesehen. Die Wellenvergleichsleistung betrug 6000 PSe.

 

 

 

 

 

 

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